Deutsches Team schrieb Speedwaymärchen im Speedway Best Pairs Cup

Mit einer sensationellen Leistung trumpfte das deutsche Team bei den Best Pairs in Güstrow auf und konnte unter dem Jubel der über 6000 Zuschauer nicht nur mit der Weltspitze mithalten, sondern auch viele der großen Stars hinter sich lassen.

Das war in dieser Art und Weise nicht zu erwarten, genauso wie die großen Schwierigkeiten, mit denen die, mit vielen Titeln gekürten, Cracks der Szene auf dem besonderen Oval in der Barlachstadt zu kämpfen hatten. Der dreifache und amtierende Weltmeister Greg Hancock war zum ersten Mal in Güstrow. „Ich habe schon viel von dieser einzigartigen Bahn gehört und freue mich, endlich einmal hier fahren zu können. Diese Bahn macht einfach Spaß“, so der Amerikaner mit einem Lächeln nach dem Training. Doch im Rennen gelang ihm nicht ein einziger Sieg. Ähnlich erging es dem sechsfachen Teamweltmeister Jaroslaw Hampel aus Polen, der sich auch freute in Güstrow zu sein: „Ich hoffe, der Speedwaysport erlebt in Deutschland weiterhin so einen Aufschwung.“ Aber Schwung hatte er im Rennen nicht und wurde nach drei Einsätzen ausgewechselt. Auch der schwedische Meister Tomas H. Jonasson blieb nach vier Punkten genauso in der Box wie der australische Ex-Weltmeister Chris Holder, der auf sechs Punkte kam. Der Güstrow Sieger von 2014 Nicki Pedersen hatte fiebergeschwächt auf das Training verzichtet und kämpfte mehr mit sich als den Gegnern. Als es am Ende darauf ankam, nahm er noch einmal alle Kraft zusammen, gewann den Start und sicherte so dem dänischen Team den zweiten Platz.

Besser kamen da schon Grand Prix Starter Andreas Jonsson (Schweden) und Juniorenweltmeister Piotr Pawlicki (Polen), die beide schon über Erfahrung auf der Güstrower Bahn verfügten und schnelle Linien fanden, zurecht. Noch besser machten es der dänische Meister Niels Kristian Iversen, der intensiv auf seiner Maschine arbeitete und sich sehenswerte Duelle lieferte und vor allem Artem Laguta (Russland), der mit seinem Bruder Grigory am besten harmonierte. Die beiden waren mit dieser Teamleistung die verdienten Sieger des Abends.

Zu wahren Helden wurden aber die deutschen Fahrer. Mit einem Unentschieden gegen Russland starteten sie in das Rennen und nach einem 1:5 gegen Dänemark wechselte Tobias Busch ins Aufgebot. Unter dem donnernden Jubel der Fans holten Huckenbeck und Busch einen deutlichen Doppelsieg gegen Australien. Es folgte ein Unentschieden gegen Schweden und eine Punkteteilung gegen Polen, die für die Wertung noch große Bedeutung haben sollte. Sensationell war auch der Sieg von Tobias Busch im Duell mit den USA, bei dem Kai Huckenbeck über vier Runden den Angriffen des Weltmeisters stand hielt und diesen auf den letzten Platz verwies.

Nach den 21 Punktläufen hatte Russland 24 Zähler, Dänemark 21 und Polen sowie Deutschland jeweils 19 gesammelt. In diesem Fall entscheidet laut Reglement das direkte Duelle und in diesem war das polnische Paar mit dem 2. und 3. Platz geschlossen und damit besser zu werten.

So wurde es für das deutsche Team zwar nur der vierte Platz, aber auch dies hätte wohl vorher kaum jemand erwartet und hielt die Zuschauer nicht davon ab, Kai Huckenbeck und Tobias Busch bei der anschließenden Ehrenrunde frenetisch zu feiern.

Vorher gab es allerdings eine Entscheidung, die von der Güstrower Bahndienstcrew nicht nachvollzogen werden konnte. Die Mehrheit der Teamchefs, die offensichtlich nicht über die Erfahrung auf dem Güstrower Oval verfügten, hielt eine Fortführung der Veranstaltung nicht mehr für möglich. So wurde die Siegerehrung bereits nach den 21 Punktläufen zelebriert und die siegreichen Russen freuten sich über ihren Triumpf, während die Dänen waren mit dem zweiten Platz sehr zufrieden waren, denn sie konnten vor dem abschließenden Lauf am 9. Mai in Esbjerg ihren Vorsprung ausbauen.

(Text: Gunnar Mörke | Foto: Frank Hedrich)

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