„Hat doch geklappt“ – Norick Blödorn ist der Beste in Europa

Schon vor dem Rennen war für Norick Blödorn klar, dass er sein letztes Rennen in der 85cc Klasse bestreiten wird und da der Europacup auf seiner Heimbahn in Güstrow ausgetragen wurde, waren der Druck und die Anspannung sicher noch einmal höher.

Gegen 15 Konkurrenten, die meisten aus Skandinavien, trat der 15jährige als einziger Vertreter Deutschlands an und wollte die Chance, mit seiner Bahnkenntnis erfolgreich zu sein, unbedingt nutzen.

Tatsächlich startete er richtig gut ins Rennen. Den ersten Lauf konnte er von der inneren Position gleich in der Startkurve entscheiden und vergrößerte seinen Vorsprung über die Vier-Runden-Distanz bis ins Ziel. Auch in seinem zweiten Lauf war erfolgreich und es mutete schon etwas unwirklich an, als er nach dem dritten Durchgang, den er wiederum als Sieger absolvierte, allein mit Maximum an der Spitze des Tableau stand. Natürlich waren die Hoffnungen, dass er seine Fähigkeiten nutzen würde, im Vorfeld groß. Dass er dann allerdings so souverän seine ersten Läufe bestreitet, war nicht unbedingt zu erwarten und zeigt einfach die gewachsene Reife des jungen Piloten, auch mit derartigen Stresssituationen erfolgreich umgehen zu können.

In seinem vierten Lauf hatte er mit Chris Wännerström und Bastian Pedersen die beiden Fahrer als Gegner, die mit jeweils 8 Punkten bis dahin nur einen Zähler weniger gesammelt hatten und somit seine stärksten Verfolger darstellten. Zudem musste Norick von der äußeren Startposition ins Rennen gehen und hatte damit den längsten Weg in die erste Kurve. Trotz guter Reaktion hatte er in der Beschleunigungsphase einen kleinen Aufsteiger und kam so nur als Zweiter durch die erste Kurve. Diese Position verteidigte er gegen die vehementen Angriffe von Bastian Pedersen zwar bis ins Ziel, Chris Wännerström war allerdings schon enteilt. Damit war klar, Norick musste in seinem letzten Lauf maximal punkten, um ein Stechen zu erzwingen. Alle drei gelang es, im letzten Durchgang einen Sieg einzufahren und damit sicherte sich zunächst Bastian Pedersen, der Anfang Juli beim verletzungsbedingten Fehlen von Norick den World Cup dieser Klasse gewonnen hatte, den dritten Platz in der Wertung.

Über den Gesamtsieg musste anschließend ein Stechen entscheiden, das damit auch den finalen Höhepunkt der Veranstaltung markierte.

In diesem Duell startete der Däne von innen und Norick auf der äußeren Position. Diesmal zauberte der Fahrer der Güstrow Torros einen hervorragenden Start auf die Bahn und konnte so schon in der ersten Kurve vor seinem Konkurrenten sein. Die Führung ließ er sich dann nicht mehr nehmen und gewann durch diesen nervenaufreibenden Zusatzlauf den Youth Racing Cup 2019 und ist damit der beste Fahrer Europas in seiner Klasse.

„Hat doch geklappt“, sagte Norick norddeutsch kurz nach diesem riesigen Erfolg, denn in diesem Rennen wurde deutlich, dass er ein gutes Konzept hatte und sich durch nichts verunsichern ließ. So strahlte er zu recht bei der Siegerehrung, als ihm zu Ehren die Nationalhymne gespielt wurde und räumte dann ein, dass „der Druck natürlich hoch war. Ich wollte auf meiner Heimbahn unbedingt gewinnen. Und nun fahre ich nur noch 500er Rennen“, war anschließend sein Ausblick auf die Zukunft. Und auch in dieser Klasse hat er mit dem Erfolg bei der deutschen Juniorenmeisterschaft bereits gezeigt, dass er keine Probleme beim Umstieg auf die große Maschine haben wird.

Ergebnis: http://www.fim-europe.eu/events/785

(Text: Gunnar Mörke | Fotos: Matthias Lehmann)

Lukas Baumann schaffte den Sprung ins Europacup-Finale

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