Vaculik gewinnt vor Kasprzak - Huckenbeck überglücklich mit drittem Platz

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Die Leistungsdichte der in der Europameisterschaft im Speedway startenden Athleten ist dermaßen eng, dass keiner der beim in Güstrow ausgetragenen ersten Lauf der Speedway European Championship ohne Punktverlust durchkam. Das traf auch die ersten drei des Vorjahres, die am Ende im Mittelfeld landeten und mit den Podestplätzen nichts zu tun hatten. Als erster musste es der mit einem Grand Prix Sieg nach Güstrow gekommene Schwede Antonio Lindbäck erfahren. Er führte im ersten Lauf, bis er in Unkenntnis der Besonderheiten des Güstrowers Oval die Tür weit offen ließ und so vom stark auftretenden Polen Krzysztof Kasprzak passiert wurde. Erst in seinem letzten Lauf flog der schwedische Grand Prix Pilot um die Bahn und landete seinen ersten Sieg. Genauso ging es dem Sieger von vor zwei Jahren Nicki Pedersen. Auch er fand lange kein Konzept für die Güstrower Bahn und wurde ein ums andere Mal auf hintere Plätze verwiesen. Erst im letzten Auftritt bewies er sein Können mit einem ungefährdeten Erfolg. Auch der amtierende Europameister Emil Sayfutdinov konnte erst zum Ende seine Performance verbessern und schloss dieses Rennen ebenfalls mit einem Laufsieg ab. Da die Punkteabstände noch gering sind, besteht für alle drei in den weiteren drei Rennen zur Europameisterschaft noch die Chance auf eine Verbesserung.

Wirklich besser machte es an diesem Abend, der vor 6500 begeisterten Zuschauern auch vom immer wieder einsetzenden Regen gekennzeichnet war, der Titelträger von 2013 Martin Vaculik. Er gab zwar auch drei Punkte ab, war mit 12 Zählern jedoch Bester nach den 20 Wertungsläufen. Nur einen Punkt weniger hatte zu diesem Zeitpunkt Krzysztof Kasprzak auf dem Konto. Wenn er nicht, von der sehr umsichtig agierenden Schiedsrichterin Susanne Hüttinger, nach einem rüden Manöver, bei dem er Emil Sayfutdinov an die Airfence drückte und ihm das Vorderrad wegfuhr, hätte disqualifiziert werden müssen, wäre er noch weiter vorn gelandet

Insgesamt konnten 13 der 16 Piloten einen Laufsieg erringen, was sowohl die Ausgeglichenheit des Teilnehmerfeldes unterstreicht als auch für die Qualität der Bahn spricht. Einen dieser Erfolge konnte gleich in seinem ersten Auftritt zur Freude des Publikums Tobias Busch erringen. Hier kam ihm deutlich die Erfahrung auf dem Güstrower Oval zu Gute und genauso ging es auch Kai Huckenbeck, der nach zwei schlechten Fahrten mit nur einem Punkt Ausbeute schnell merkte, dass sich die Bahn mit dem Wetter veränderte. „Am Anfang lief es bei mir gar nicht, aber als sich die Verhältnisse wechselten, haben wir auch die Abstimmung vollkommen umgebaut und da hat es gepasst“, sagte der Wildcard-Pilot. Und dann landete er nacheinander zwei Laufsiege und ließ noch einen zweiten Platz folgen. Somit hatte er genauso wie Janusz Kolodziej und Przemyslaw Pawlicki neun Punkte und durfte als erster für das Race off den Startplatz wählen. Dieser Lauf wurde noch durchgeführt, aber es war erkennbar, dass außer dem Führenden die folgenden Fahrer keine Sicht mehr hatten. Die Jury entschloss sich daher den noch ausstehenden Finallauf, aus Sorge um die Sicherheit der Aktiven, nicht zu starten. Damit wurde nach Reglement das Rennen mit dem Stand nach dem 20. Lauf gewertet und der überglückliche Kai Huckenbeck stand neben Martin Vaculik und Krzysztof Kasprzak bei der beeindruckend zelebrierten Siegerehrung auf dem Podest in der Mitte des Stadions. „Ich kann es noch gar nicht fassen. Am Anfang dachte ich heute geht gar nichts, aber nach der Veränderung im Set Up habe ich gemerkt, dass ich auf der Güstrower Bahn auch mit den Besten mithalten kann. Das ist ein unglaubliches Gefühl“, freute sich der Drittplatzierte über seinen Erfolg.

Für den MC Güstrow war dieses sportliche Highlight, bei dem es dem einheimischen Publikum eine Reihe der besten Piloten des Kontinents präsentieren konnte, wieder eine Bestätigung, dass er in der Zusammenarbeit mit der polnischen Agentur den richtigen Weg beschreitet.

Ergebnis SEC Lauf in Güstrow:
1. Martin Vaculik (SK) 12, 2. Krzysztof Kasprzak (PL) 11, 3. Kai Huckenbeck (D) 9, 4. Janusz Kolodziej (PL) 9, 5. Przemyslaw Pawlicki (PL) 9, 6. Antonio Lindbäck (S) 8, 7. Andrzej Lebedevs (LET) 8, 8. Vaclav Milik (CZ) 8, 9. Emil Sayfutdinov (RUS) 8, 10. Leon Madsen (DK) 7, 11. Hans Andersen (DK) 7, 12. Nicki Pedersen (DK) 7, 13. Anders Thomsen (DK) 6, 14. Peter Ljung (S) 5, 15. Tobias Busch (D) 4, 16. Nicolas Covatti (I) 1, 17. Tobias Kroner (D) 1

(Text: Gunnar Mörke | Foto: Frank Hedrich)

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